In der alten Nomadenkultur Afrikas heisst es, dass Menschen in Krisen wieder lernen müssten zu vergessen, wer sie zu sein glauben – um wieder die zu werden, die sie wirklich sind. Sie fordern: „Höre auf zu sein, der Du warst, und werde wieder, der Du bist.“
Die Nomaden kennen keine Vergangenheit und keine Zukunft, sondern nur die Gegenwart. Das ist für sie Bedingung, um wirklich glücklich zu sein im Leben. Krankmachende Realitäten gelten deshalb bei ihnen nur als Geschichten, die jemand über die Welt erzählt und in denen jemand versucht, das Unkontrollierbare des Moments zu kontrollieren durch ein Festhalten an Vergangenem.
Geschichten dieser Art nennen die Nomaden auch „eine sich ständig wiederholende Lüge, die am Ende alle so überzeugt, dass sie als real angesehen wird.“
(Dr. Urs Honauer)